Likör selber herstellen: Das Grundrezept
Ein edles Destillat aus den zahlreichen Schnapsbrennereien im Vinschgau gehört für viele, die ihren Urlaub in Südtirol verbringen, schon zu den obbligatorischen Mitbringseln für die zu Hause gebliebenen Freunde und Bekannte!
Doch während man Schnäpse ohne Genehmigung nicht selber brennen darf, kann man süße Liköre auch selbst zu Hause ansetzen!
Likör selber machen
Früchte, Zucker und Alkohol - das sind die Grundzutaten für Likör! Selbst gemachter Likör ist nicht nur ein Genussmittel für zu Hause, sondern eignet sich, in hübsche Flaschen gefüllt, auch hervorragend als Geschenk!
Im Mittelalter war die Likörherstellung nur den Pharmazeuten vorbehalten war. Heilkräuter wurden durch die Zugabe von Alkohol und anderen süßen Zutaten länger haltbar gemacht.
Während die Eigenproduktion von Likör bis vor kurzem noch als altmodisch galt, wird seine Herstellung immer beliebter. Wen wundert’s! Denn selbst gemachter Likör schmeckt nicht nur besonders lecker, die Herstellung macht Spaß und bereitet keinen großen Aufwand.
Für selbst gemachte Liköre können fast alle Früchte verwendet werden: Wilde Beeren wie Fliederbeere, Himbeere, Brombeere oder Schlehe eignen sich genauso gut wie Sanddorn, Mirabelle, Apfel, Quitte, Hagebutte oder Birne. Der Alkoholgehalt schwankt bei gekauften Likören normalerweise zwischen 15 % und 40 %, bei selbst gemachten Likören können Sie diesen durch die Alkoholsorte selbst bestimmen. Für die Likörherstellung sind klare Branntweine wie Wodka oder Korn ideal, aber auch Whisky oder Rum können Sie hierfür verwenden.
Welcher Alkohol für die Likörherstellung?
Für Likör mit Beerenfrüchten verwenden Profis oft Korn, für Zwetschgen Rum, Weinbrand für Quitten und Mirabellen, Wodka für Zitrusfrüchte und zu guter Letzt Whisky für Birnen und Äpfel. Oft werden die Grundzutaten Alkohol, Früchte und Zucker noch zusätzlich durch natürliche Aromen wie Zimt, Vanille oder Nelken verfeinert. Auch das Hinzufügen von Ingwer, Krätuern, Chili oder Kaffeebohnen ist empfehlenswert! Einfach selbst experimentieren und verschiedene Kombinationen ausprobieren!
Likör Grundrezept
Es gilt die Faustregel: Auf 500 g Früchte kommen 250 g Zucker und 0,75 l Alkohol!
- Die gewählten Früchte waschen, Steine und Kerne entfernen, eventuell schälen.
- Die Früchte klein schneiden und mit dem Zucker, entweder Kristall-, Kandis- oder Einmachzucker mit den Gewürzen (Zimt, Nelke Vanille usw.) in einen Behälter mit großer Öffnung füllen.
- Früchte, die nicht rohgegessen werden können, darunter Quitte oder Fliederbeere, unbedingt vorher einmal mit dem Zucker zusammen in einem Topf aufkochen lassen!
- Den Alkohol in den Behälter füllen.
- Den Behälter nun schließen oder mit Folie abdecken und an einem dunklen, kühlen Ort ruhen lassen. Die Ruhezeit kann je nach Obstsorte variieren: Für weiche Beeren circa 3-4 Wochen, Kernobst 4-6 Wochen und für Steinobst bis zu 8 Wochen Ruhezeit einplanen.
- Den Behälter an den ersten zwei Tagen 1-2 umrühren, damit sich der Zucker schneller löst. Aber Achtung, während des Reifeprozesses das Gemisch wirklich ruhen lassen. Ständiges Umrühren vermatscht das Obst und der Likör wird trübe.
- Nach der Ruhezeit den Likör durch ein Sieb abgießen, um Gewürze und Obst heraus zu filtern. Das Obst ist durch die Reifung im Alkohol schrumpelig, da dem Obst die Flüssigkeit entzogen wurde, für eine weitere Verwendung ist es nicht mehr geeignet.
- Für einen möglichst klaren Likör, ist es ratsam, diesen durch ein feines Tuch oder einen Kaffeefilter ab zu seien. Den Likör zum Schluss in kleine Flaschen füllen und mit Etiketten versehen.
PS: Aufgrund des relativ hohen Alkoholgehalts ist auch der selbst gemachte Liköre über viele Jahre genießbar!
Wir wünschen viel Spaß bei der Likörherstellung!